Wer gehört werden muss | ||
(was gewürdigt werden muss) |
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Über Siebzig Jahre ist es
zwar schon her, da waren die Juden des späteren
Israels die Unterdrückten. Doch als sie sich wieder
berappelten, waren sie wieder wer, pflegten strategisch
Freund- und Feindschaften und rückten gegen die derweil ohnehin
schon Unterdrückten vor. Kaum ein Siedler der nicht
zwanggeräumt sein zuhause verlor. Fünfundvierzig Jahre ist
es zwar schon her, da aggressierten die
Israelis in nur sechs Tagen. Jahrzehnte im Höhenflug
geduldet, rüsteten sie sich atomschwer. Doch der feindliche Nachbar
wollte und will nicht verzagen, und rüstet ungeduldet
atomar bis zu diesen Tagen weiter auf. Die Weltgemeinschaft
resolutiert und sanktioniert als Reaktion darauf. Nicht einmal ein ganzes
Jahr ist es jetzt her, da begann das Säbelrasseln
auf beiden Seiten. Der Eine erhält
Sanktionen, der andere Kanonen für sein Meer. Es brodelt, doch die
Weltgemeinschaft verliert sich in Uneinigkeiten, weil kein Mensch aus der
Geschichte sieht, wie man sich verreiten kann. Ein Atomerstschlag des
Waffenkäufers kommt bestimmt, fragt sich nur: wann? Einige Tage ist es erst
her, ein vergangenheitsbelastet,
preisgekrönter Literat sendet ein Gedicht und fordert darin die
Atomkontrolle für beide Kontrahenten. Doch von den meisten Seiten
wird er angefeindet, als hielte er Gericht, Polemiker, die geistlos das
Wort Antisemit verwenden, wollen sich profilieren, Medien, die
gleichgeschaltet des Volkes Zeit verschwenden, wollen profitieren. Wenige Stunden ist es her, da verschwinden sang- und
klanglos der Autor und sein Axiom von der profitablen großformatigen
Medien-Propagandafläche. Denn der Autor wehrt sich
gediegen kritisch gegen mediales Pogrom. Die sonst die Wahrheit an
den Tag bringen, verdrängen ihre Schwäche. Aber wen interessiert das
schon? Einige Minuten sind
vergangen, da beendete ich diese Würdigung
einer umstrittenen Stimme dieser Zeit. Vier Jahrzehnte ist es her,
wo Ideale, Vernunft und Kritik in jungen Jahren aufbegehren Kultur sollte Einfluss auf
politische Vernunft ausüben. Und heut´? Das junge Volk inszeniert
sich lieber unterhaltsam selbst als sich zu beschweren. Da muss erst ein
Vierundachtzigjähriger kommen und kritischen Geist neu nähren. |
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